Inzwischen gibt es eine Menge Definitionen zu dem Thema. Fast jedes Fitnessstudio hat einen „funktionellen Trainingsbereich“ eingerichtet und wirbt damit. Bei Instagram und YouTube taucht der Begriff Funktionelles Training immer wieder auf und die verschiedensten Workouts werden mit dieser Überschrift angeboten. Aber eine Definition, die DAS eine funktionelle Training beschreibt, kann es nicht zu 100% geben. Und genau das ist es, was das funktionelle Training so faszinierend macht. Es ist das, was du draus machst.
Für mich ist es ein Training, dass die Gegebenheiten des Einzelnen berücksichtigt. Also das Trainingsziel (Gesundheit, Sportart, Aussehen), die Zeit (es passt in jeden Alltag), das Bedürfnis (der Körper ist für Bewegung geschaffen) und der eigene Körper (Verletzungen, Fähigkeiten und Anpassungsfähigkeit). Man schafft also sein zielgerichtetes Training, das individuelle Bedürfnisse und Umstände erfasst.
Letztlich ist das funktionelle Training also eine Folge aus den gesellschaftlich geprägten Idealen. Hierbei geht es für mich nicht um Ästhetik, sondern um die Gesundheit jedes einzelnen Menschen. Der Weg soll zu mehrdimensionalen Übungen führen und nicht zu Maschinen im Fitnessstudio. Funktionelles Training soll also den Sport und die Beweglichkeit in den Alltag oder auf das gesetzte Ziel übertragen.
Aber warum funktionell trainieren?
Ursprünglich wurde der menschliche Körper für Bewegung geschaffen. DIe Entwicklung in den letzten Jahren hat jedoch immer mehr dazu geführt, dass der Mensch sich kaum noch bewegt und nur noch einen Bruchteil seiner anatomischen Möglichkeiten nutzt. Hieraus resultieren häufig deutliche Einschränkungen in der Beweglichkeit, Fehlhaltungen und teilweise schmerzhafte Verletzungen. Mit dem ausnutzen der körperlichen gegebenheiten wirkt man diesen negativen Aspekten entgegen. Funktionelles Training bietet hierbei jedem die Möglichkeit sich zu bewegen.
Durch mehrdimensionale Übungen, die mehrere Gelenke berücksichtigen, kann man den Bewegungsapparat wieder anpassen. Das Ziel von funktionellem Training ist also nicht, die Muskulatur zu entwickeln, sondern die volle Bewegungsamplitude auszunutzen und zu entwickeln
Die Entwicklung des funktionellen Trainings
In Deutschland hat das funktionelle Training durch den Fußball mit Jürgen Klinsmann als Nationaltrainer seinen Namen bekommen. Damals wurden das erste Mal funktionelle Übungen in das Mannschaftstraining integriert. Seitdem ist funktionelles Training nicht mehr hinwegzudenken. Dabei handelt es sich um eine dynamische Entwicklung, die ihren Ursprung in verschiedenen Disziplinen, wie zum Beispiel Olympischem Gewichtheben, Kampfkünste und Turnen findet. Spannend ist, dass diese Entwicklung noch kein Ende gefunden hat, da jährlich neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden. Im Endeffekt kann sich der Sportler so darauf verlassen, dass er immer nach dem neuesten Stand der Wissenschaft betreut wird.